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#TeamNEUSTART: Sanja Pavlicevic

Sanja Pavlicevic arbeitet in der Personalverrechnung in der NEUSTART Vereinszentrale – und als ehrenamtliche Bewährungshelferin. Nebenbei schafft sie es sogar noch, Personalmanagement an der FH zu studieren…

Bitte stell dich kurz vor
Ich heiße Sanja, bin (noch) 27 Jahre alt und wohne in Wien – im 16. Bezirk.

In welcher NEUSTART Einrichtung und welchem Bereich arbeitest Du?
In der Vereinszentrale im Zentralbereich Rechnungswesen (Personalverrechnung) – und ehrenamtlich bei NEUSTART Wien 2.

Seit wann bist du bei NEUSTART?
Ich bin seit 1. Juli 2018 hauptamtlich bei NEUSTART und zwei Jahre später auch ehrenamtlich eingestiegen. Damit habe ich 2020 – genau in der Coronazeit – angefangen. Dadurch hat sich der Beginn dann auch etwas verzögert… da war genau der erste Lockdown. Hauptamtlich beginnt für mich 2023 zwar eine neue Herausforderung, ehrenamtlich bleibe ich NEUSTART aber erhalten.

Gibt es so etwas wie einen typischen Arbeitstag für dich? Falls ja, wie sieht dieser aus?
Es gibt gewisse Sachen, die machen wir jeden Tag. Das haben wir uns einfach angewöhnt, das hat sich so ergeben (lacht) – zum Beispiel trinken meine Kollegin Vesna und ich immer in der Früh gemeinsam einen Tee und lesen schon die ersten E-Mails, während er noch zieht… und dann je nachdem was ansteht… Wir haben recht unterschiedliche Aufgaben, die sich jedes Monat wiederholen, zum Beispiel, parallel zur Verrechnung, monatlich zwischen 1.800 und 2.000 Reisekostenabrechnungen. Gewisse Dinge macht man immer am Monatsanfang, in der Monatsmitte ist es dann etwas angenehmer – da kann man sich einteilen, was man zuerst macht – und gegen Monatsende steht dann immer der Monatsabschluss mit den Gehaltsauszahlungen an. Also „typischer Arbeitstag“ würde ich jetzt nicht sagen, nein. Es kommt immer auch darauf an, wie die Wochen im Monat fallen – der Dezember ist zum Beispiel sehr kurz, da haben wir meistens zwischen sieben und zehn Arbeitstagen weniger Zeit für die laufende Arbeit. Im Jänner ist es dann, aufgrund der Jahresüberleitung mit der Gehaltsindexierung viel, viel mehr und – durch die gleichzeitigen Arbeiten für den Jahresabschluss – sowieso etwas stressiger. Wir machen hier die Personalverrechnung für ganz Österreich. In den Einrichtungen gibt es aber auch eigene Personalverantwortliche, mit denen wir in engem Kontakt stehen, zum Beispiel bei Fragen zu Abwesenheiten.

Warum hast du dich für NEUSTART als Arbeitgeber entschieden?
Ich bin über karriere.at auf NEUSTART gestoßen, da kannte ich den Verein noch gar nicht. Wenn man von „Außerhalb“ kommt, kennt man sich mit unserer Materie ja gar nicht aus… Das Anforderungsprofil hat jedenfalls gut für mich gepasst und dann habe ich mir die Homepage angeschaut und fand sie sehr spannend. Beim Bewerbungsgespräch hat dann einfach die „Chemie gepasst“, wie man so schön sagt. Ich hätte sogar noch andere Bewerbungsgespräche gehabt, die ich dann aber abgesagt habe, weil ich so einen guten ersten Eindruck von NEUSTART hatte und es auch recht schnell gegangen ist. Nachdem ich dann „drinnen“ war, habe ich nach und nach – auch durch die ganzen Abkürzungen bei den Reisekostenabrechnungen (lacht) – unsere Leistungsbereiche kennengelernt. Unsere damalige Empfangs-Kollegin war nebenbei schon ehrenamtliche Bewährungshelferin, das habe ich ganz zufällig mitbekommen und dann habe ich sie gefragt, wie das so ist… Ich habe mich immer schon für soziale Berufe interessiert und mich gefragt, ob ich das nicht auch machen kann, weil ich mich selbst schon als starke und stabile Persönlichkeit einschätze – vor der zusätzlichen Verantwortung hatte ich aber schon Respekt…

Was gefällt dir an deiner Arbeit am besten?
Was mir bei NEUSTART von Anfang an getaugt hat, ist die Herzlichkeit, mit der ich empfangen wurde. Ich hatte gleich zu Beginn das Gefühl, dass wir uns hier auf Augenhöhe begegnen. Selbst mit Kolleg:innen, die schon seit über 30 Jahren hier arbeiten. Der Umgang ist einfach menschlich.

An der hauptamtlichen Tätigkeit mag ich das Administrative, die Arbeit mit Zahlen. Da gibt es immer wieder Hürden, die wir gemeinsam bewältigen. In meinem Zentralbereich sind alle sehr lösungsorientiert. Es ist interessant, gewisse Dinge „lohntechnisch“ umzusetzen und da wir sehr viele spezielle Vereinbarungen und Berechnungen – Sabbaticals, Altersteilzeiten, Home-Office-Pauschalen – haben, ist es ein sehr abwechslungsreicher Bereich. Auch gesetzlich tut sich viel, da müssen wir immer am neuesten Stand sein und haben laufend Schulungen.

Beim Ehrenamt schätze ich die Arbeit mit vielen verschiedenen Persönlichkeiten, mit den Geschichten der Klient:innen… Ich bin glücklich, wenn ich helfen kann und wir etwas gemeinsam schaffen. Was mir auch sehr gut gefällt, sind die Treffen mit anderen Ehrenamtlichen, wo wir uns über unsere Fälle austauschen. Die gemeinsame Lösungssuche. In meinem Team habe ich Leute, die seit über 20 oder 30 Jahren dabei sind – von deren Erfahrungen profitieren wir alle.

Was sind die größten Herausforderungen in deinem Job?
Bei kurzfristigen Gesetzesänderungen stehen wir sehr oft unter enormem Zeitdruck diese fristgerecht umzusetzen. Bis etwas reibungslos funktioniert, stecken dahinter immer viele Vor-, Prüf- und Kontrollarbeiten.

Wo hast du gesehen, dass deine Arbeit etwas bewirkt?
Daran, dass die Klient:innen nicht rückfällig werden. Die Betreuung ist auch nicht immer einfach. Du kannst dich bemühen, du kannst alles Menschenmögliche tun aber wenn der Mensch selber nicht bereit ist, etwas zu tun, dann geht nichts weiter. Ich habe von einer Sozialarbeiterin einmal den Satz gehört „Man kann nicht jedem helfen“ – da habe ich mir noch gedacht, das ist der komplett falsche Ansatz – aber in Wirklichkeit, in der Praxis, ist es einfach so. Was mir persönlich bei den Klient:innen wichtig ist, ist, dass wir beim Ausbildungsstand und jobmäßig etwas weiterbringen und dass sie einfach auf den eigenen Beinen stehen lernen, dass sie „wachsen“. Ich habe auch junge Klient:innen, zum Beispiel gerade ein junges Mädel, wo ich versuche, dass sie „aus sich herauskommt“. Da möchte ich bewirken, dass sie selber auch stärker wird, dass sie die Ressourcen und Unterstützung, die sie zuhause hat, auch nutzt…

Wie findest du persönlich Ausgleich zu deinem Job?
Freizeit (lacht)… Ich habe im September begonnen, berufsbegleitend Personalmanagement zu studieren. Es ist zwar Lernen, es sind zwar Prüfungen, aber ich merke schon, wie mir die Uni als Ausgleich taugt. Ich merke, wie ich dadurch auch mehr über mich selbst reflektiere. Mein Studium ist für mich ein Raum, wo ich mich weiterentwickeln kann, meine Offenheit ist dort gefragt. Meine Kreativität blüht wieder auf. Derzeit ist das mein einziger Ausgleich. Ansonsten reise ich gerne – auch innerhalb Österreichs, lese Bücher, schaue Filme, …

Gibt es sonst noch etwas, das du mit deinen Kolleginnen und Kollegen teilen möchtest?
Gebt auch an schweren Tagen nicht auf. Nach dem Regen kommt immer die Sonne und: Zusammen sind wir mehr (lacht).

Über die/den Autor:in

Laura Roth ist seit 2019 Teil des Kommunikations-Teams des Vereins NEUSTART. Ihre Schwerpunkte sind die interne Kommunikation und unsere Newsletter. In unserer Serie #TeamNEUSTART holt sie regelmäßig Kolleg:innen aus ganz Österreich vor den Vorhang

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