#TeamNEUSTART: Theresa Schuster

Theresa Schusters bisherige berufliche Stationen führten Sie über die Jugend- und Familienarbeit zu NEUSTART, wo ihr das Schaffen von Perspektiven für junge Menschen immer noch zentrales Anliegen ist …

Bitte stell dich kurz vor.
Mein Name ist Theresa Schuster, ich bin aus Seekirchen am Wallersee im Salzburger Flachgau und 32 Jahre alt.

In welcher NEUSTART Einrichtung und welchem Bereich arbeitest Du?
Bei NEUSTART Salzburg in den Bereichen Bewährungshilfe und elektronisch überwachter Hausarrest. Außerdem betreue ich eine Startwohnung.

Seit wann bist du bei NEUSTART?
Ich habe am 1. April 2024 bei NEUSTART begonnen.

Warum hast du dich für NEUSTART als Arbeitgeber entschieden?
Ich war einige Jahre in der pädagogischen Familien- und Jugendarbeit tätig, habe aber gemerkt, dass ich wieder mehr Sozialarbeit machen möchte. Bei NEUSTART habe ich nicht nur einen spannenden Arbeitsbereich, sondern auch herausfordernde und abwechslungsreiche sozialarbeiterische Themen.

Was gefällt dir an deiner Arbeit am besten?
Man kann über die Zeit hinweg gute Beziehungen zu den Klient:innen aufbauen und mit dem wachsenden Vertrauen in sehr vielen Lebensbereichen unterstützend wirken. Es ist spannend zu sehen, welche Verbesserungen Klient:innen erreichen, die sie sich oft selbst nicht zugetraut haben.
Auch die komplexen Themen, in denen wir Klient:innen unterstützen dürfen, machen die Arbeit interessant und abwechslungsreich. Kein Fall ist wie der andere und ich merke, einerseits bei meiner eigenen Arbeit aber auch aus Erfahrung der Kolleg:innen, dass einem immer wieder neue Themen und auch Herausforderungen im Arbeitsalltag begegnen.

Du hast mir im Vorgespräch gesagt, dass du über die Arbeit mit jüngeren Klient:innen sprechen möchtest, warum ist das so?
Meine vorherigen beruflichen Stationen habe ich beruflich in der Jugendarbeit verbracht, konkret in der aufsuchenden Familienarbeit und die letzten fünf Jahre in einer sozialpädagogischen Jugendwohngemeinschaft. Daher kommt sicher die Affinität für Jugendarbeit und perspektivisches Arbeiten mit jungen Klient:innen.

Welche Perspektiven eröffnen sich für Jugendliche und junge Erwachsene, wenn sie als NEUSTART Klient:innen sozialkonstruktive Alternativen zum bloßen Strafen angeboten bekommen?
Jugendliche oder noch junge Klient:innen kommen oft aus Sozialstrukturen, in denen Kriminalität ein Teil der Lebensrealität war und ist. Durch die Arbeit mit NEUSTART kann es gelingen, diesen Personen andere Möglichkeiten zu eröffnen, auf deliktfreien Wegen Erfolgserlebnisse zu haben und somit zu lernen, Anerkennung und positive Erlebnisse ohne Kriminalität zu erlangen.

Was sind die besonderen Herausforderungen bei der Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, worin unterscheiden sie sich von älteren Klient:innen?
Oft haben sie noch viel jugendlichen Leichtsinn und legen eine beunruhigende Sorg- und Ziellosigkeit an den Tag. Viele der jungen Klient:innen haben in sich verankert, nichts konstruktives erreichen zu können. Diese Einstellungen können Kriminalität früher oder später fördern und sind für mich zentrale Aufgabenbereiche der Sozialarbeit mit jungen Klient:innen. Mit ihnen an wirksamen und erreichbaren Zukunftszielen zu arbeiten und ihnen die Wichtigkeit von passenden Perspektiven zu vermitteln, kann herausfordernd sein. Umso schöner wirken sich aber dann die ersten geschafften Schritte und damit verbundenen Erfolgserlebnisse aus.

Wie alt sind die Klient:innen von denen wir hier reden? Ab welchem Alter kommen sie zu uns?
Klient:innen kommen grundsätzlich mit Beginn der Strafmündigkeit, also mit 14 Jahren zu uns. Das Kernalter von unseren jungen Klient:innen würde ich zwischen 15 und 25 Jahren verorten.

Wie ordnest du in diesem Zusammenhang eine potenzielle Senkung des Alters der Strafmündigkeit ein?
Einer Senkung der Strafmündigkeit stehe ich sehr kritisch gegenüber. Wir arbeiten mit Klient:innen viel an ihrem Delikt und dafür braucht es eine gewisse persönliche Reife und Reflexionsfähigkeit. Diese Arbeit mit Zwölfjährigen zu vollbringen stelle ich mir sehr schwierig vor. Außerdem halte ich in diesem Alter eine gelungene Präventionsarbeit als wichtiger und nachhaltiger als die Strafandrohung oder Verurteilung.

Wo hast du gesehen, dass deine Arbeit mit jugendlichen Klient:innen etwas bewirkt? Von welchen unserer Dienstleistungen profitieren sie besonders?
Mit jungen Menschen arbeite ich vor allem in der Bewährungshilfe. Hier gibt es lange Betreuungszeiten und man kann gute und vertrauensvolle Beziehungen entwickeln. Wenn es gelingt, kleine oder größere Erfolgserlebnisse und positive Entwicklungsschritte zu erreichen und das mit den Klient:innen zu reflektieren, dann ist das immer etwas Schönes und eine gelungene Basis für eine positive Entwicklung.

Wie findest du persönlich Ausgleich zu deinem Job?
Ich habe einen Hund, der tollerweise auch mit zur Arbeit kommen darf. Dadurch habe ich eine tägliche Spazier-Routine, die nach intensiven Arbeitstagen immer guttut. Mein anderer Ausgleich ist der Humor. Der hilft mir, sowohl beim persönlichen Ausgleich als auch in herausfordernden Arbeitssituationen, oft weiter.

Gibt es sonst noch etwas, das du mit deinen Kolleg:innen teilen möchtest?
Ich finde es bei NEUSTART herausragend wie viele verschiedene Persönlichkeiten in den Teams arbeiten. Mein Team macht eine gelungene Mischung aus langjähriger Erfahrung und Offenheit für Neues aus. Jede:r hat ihre:seine Expertise, bringt sie ins Team ein und stärkt damit die Arbeit von allen. Die Arbeit bei NEUSTART prägt meine persönliche Erfahrung und stärkt meine berufliche Position als Sozialarbeiterin.

Über die/den Autor:in

Laura Roth ist seit 2019 Teil des Kommunikations-Teams des Vereins NEUSTART. Ihre Schwerpunkte sind die interne Kommunikation und unsere Newsletter. In unserer Serie #TeamNEUSTART holt sie regelmäßig Kolleg:innen aus ganz Österreich vor den Vorhang

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