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#TeamNEUSTART: Andreas Schluga

„Soziale Arbeit ist mein Ding“ sagt Andreas Schluga, der schon seit 1993 Teil des #TeamNEUSTART ist. Er ist nach wie vor überzeugt, die richtige Berufsentscheidung getroffen zu haben…

Bitte stell dich kurz vor.
Mein Name ist Andreas Schluga, ich bin 54 Jahre alt und wohne in Klagenfurt.

In welcher NEUSTART Einrichtung und welchem Bereich arbeitest Du?
Ich arbeite bei NEUSTART Kärnten in Klagenfurt. Schwerpunktmäßig bin ich in den Bereichen Bewährungshilfe und elektronisch überwachter Hausarrest tätig.

Seit wann bist du bei NEUSTART?
Seit November 1993.

Gibt es so etwas wie einen typischen Arbeitstag für dich? Falls ja, wie sieht dieser aus?
Mein typischer Arbeitsalltag beginnt mit dem Lesen der E-Mails, Terminen mit Klient:innen und Kontakten mit Klient:innen, die spontan – für mich ungeplant – in die Einrichtung kommen. Meine Tätigkeitsschwerpunkte sind der elektronisch überwachte Hausarrest und die Bewährungshilfe. Dementsprechend unterschiedlich können meine Arbeitstage sein, von Terminarbeit bis hin zur Krisenintervention innerhalb und außerhalb der Einrichtung.

Warum hast du dich für NEUSTART als Arbeitgeber entschieden?
Die Niedrigschwelligkeit, die Ressourcen und die Hilfsangebote der Haftentlassenenhilfe waren 1993 für mich die entscheidenden Kriterien, warum ich mich für NEUSTART entschieden habe. Die Leistungen, die die Haftentlassenenhilfe zur Verfügung stellen konnte, haben mich beeindruckt.

Was gefällt dir an deiner Arbeit am besten?
Soziale Arbeit ist mein Ding. Ich bin nach dieser langen Zeit im Berufsfeld der Straffälligenhilfe nach wie vor überzeugt, die richtige Berufsentscheidung getroffen und den richtigen Arbeitgeber gefunden zu haben. Der direkte persönliche Kontakt mit Klient:innen, die gemeinsame Auseinandersetzung mit Themenstellungen und Lösungen, die bestenfalls direkt von den Klient:innen gefunden oder gemeinsam formuliert werden, die Auseinandersetzung mit aktuellen Lebenssituationen, das Einlassen auf Aushandlungs- und Veränderungsprozesse und das Vertrauen, das damit einher geht, sind Grundlagen meines sozialarbeiterischen Handelns. Als Sozialarbeiter kann ich mich in der täglichen Arbeit mit Menschen, in internen und externen Fortbildungen ständig weiterentwickeln.

Ich hatte das große Glück, dass sich meine Lebensgefährtin entschieden hat, ebenfalls Sozialarbeiterin zu werden und durfte sie während ihrer Ausbildung an der FH Kärnten von 2020 bis 2023 ständig begleiten. Tagtäglich habe ich Skripten, Studien und Fachliteratur gelesen und mir so ein großes „Update“ geholt. Auf diesem Weg konnte ich Soziale Arbeit, im wissenschaftlichen Kontext, auf der Ebene der Ausbildung neu erleben.

Was sind die größten Herausforderungen in deinem Job?
Das Triplemandat, ein zentraler Begriff der Sozialen Arbeit, in der Praxis zu leben, dieses Spannungsfeld zuzulassen und in die praktische Arbeit zu implementieren. Soziale Arbeit bewegt sich nicht nur zwischen den Ansprüchen von Staat und Klient:in, also Hilfe und Kontrolle, sondern muss sich auch auf ihre eigene Fachlichkeit und Profession beziehen. Diese Erweiterung des Doppelmandats macht die Soziale Arbeit zur Menschenrechtsprofession, zu einer wissenschaftlichen Disziplin mit einer eigenen ethischen Basis.
In der praktischen Arbeit mit unseren Klient:innen ist es wohl die Auseinandersetzung zwischen Zwangskontext und Motivation, die Arbeit mit Widerstand und nicht dagegen. Ich versuche zu verstehen, warum Klient:innen Termine und Kontaktfrequenzen nicht wahrnehmen, Themen nicht besprechen wollen.

Wo hast du gesehen, dass deine Arbeit etwas bewirkt?
In erster Linie in den persönlichen Entwicklungen der Klient:innen. Von den ersten Kontakten, die schon in der Justizanstalt Klagenfurt stattfinden können, über die ersten Kontakte unmittelbar nach der Haftentlassung, hin zur Phase der Stabilisierung und der Formulierung neuer Lebensziele. Es sind mitunter ganz, ganz kleine Dinge, Sätze, die nachhaltig wirken. Oft ist mir zuerst gar nicht bewusst, welche Veränderung dadurch entstehen kann.

Wie findest du persönlich Ausgleich zu deinem Job?
Ich liebe die Adria, das Meer. Wann immer es die Zeit zulässt, verbringen wir – meine Lebensgefährtin ist Kroatin – unsere Freizeit an der Küste, aber auch in Zagreb und in Slawonien. Spannend finde ich Bosnien und Herzegowina, die Natur und die Menschen beeindrucken mich immer wieder.

Gibt es sonst noch etwas, das du mit deinen Kolleginnen und Kollegen teilen möchtest?
Ein Marathonlauf ist rund 42 km lang, ein Berufsleben dauert rund 40 Jahre. Achtet auf euren Energiehaushalt.

Über die/den Autor:in

Laura Roth ist seit 2019 Teil des Kommunikations-Teams des Vereins NEUSTART. Ihre Schwerpunkte sind die interne Kommunikation und unsere Newsletter. In unserer Serie #TeamNEUSTART holt sie regelmäßig Kolleg:innen aus ganz Österreich vor den Vorhang

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