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„Weit mehr als schöne Worte“

Warum NEUSTART ein neues Leitbild braucht und wie sich alle in diesen Prozess einbringen können. Ein Gespräch mit unseren Geschäftsführern...

Laura Roth (LR): Als Mitarbeiterin im Zentralbereich Kommunikation verantworte ich, unter anderem, unsere internen Kommunikationskanäle. Dort wird das Leitbild in den nächsten Wochen und Monaten oft Thema sein. Eine Frage, die zu Beginn des Prozesses wohl alle interessiert. Wieso gibt es überhaupt den Bedarf, unser Leitbild zu überarbeiten?

Alfred Kohlberger (AK):
Nun, wir leben in einer sich ständig verändernden Welt. Als NEUSTART vor Jahrzehnten gegründet wurde, waren die Rahmenbedingungen andere. Auch seit der letzten Überarbeitung unseres Leitbilds im Jahr 2006 hat sich viel getan – in der Kriminalpolitik, in ganz Österreich und natürlich innerhalb von NEUSTART

Christoph Koss (CK): Nehmen wir nur die Übernahme der Gewaltpräventionsberatung im Jahr 2021. Dadurch sind rund 150 neue Kolleg:innen zu uns gestoßen – bei insgesamt rund 1.700 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen ist das eine große Veränderung. Und das ist nur die jüngste Veränderung. Seit 2006 sind ja noch einige andere Dienstleistungen hinzugekommen: etwa der elektronisch überwachte Hausarrest oder die Sozialnetzkonferenzen. Es ist also an der Zeit, dass unser Leitbild diese Entwicklungen reflektiert und unser gemeinsames Selbstverständnis für alle spürbar macht.

LR: Warum ist dieser Prozess so wichtig für NEUSTART?

CK:
Es geht um die Werte von NEUSTART –  das ist weit mehr als schöne Worte auf einem Blatt Papier. Der Leitbildprozess ist eine gute Gelegenheit, uns alle erneut zu fragen: Was treibt uns an? Was wollen wir erreichen? 

AK: Gerade in bewegten Zeiten braucht es einen klaren Kompass, damit wir nicht in die falsche Richtung segeln. Und darum ist es wichtig, dass wir als Organisation darauf achten, uns richtig einzunorden.

LR: Wie wird dafür gesorgt, dass alle von uns bei NEUSTART in diesen Prozess eingebunden werden?

AK:
Das liegt uns besonders am Herzen, darum wird es dafür auch viele Möglichkeiten geben. Von einer Online-Befragung über persönliche Interviews, bis hin zu Großgruppenveranstaltungen. Alle sollen ihre Meinungen und Ideen einbringen können.

CK: Jede Stimme ist wichtig und bereichert uns. Darum sollen auch alle zu Wort kommen.

LR: Könnte diese Vielzahl an Meinungen nicht auch den Prozess verkomplizieren?

CK:
Natürlich gibt es bei 1.700 Mitarbeiter:innen unterschiedliche Perspektiven. Aber gerade diese Vielfalt macht uns stark. Jede Ansicht bringt Farbe in den Prozess und hilft uns, ein ganzheitliches, bunteres Gesamtbild zu bekommen. 

AK: Es kann dabei auch Ansprüche geben, die nicht unter einen Hut zu bekommen sind. Aber genau deshalb müssen wir über unser Selbstverständnis und unsere Grundwerte sprechen. Ein Leitbild ist wie eine Verfassung: Ein übergeordneter Bezugspunkt, der dabei hilft, kollidierende Zielvorstellungen zu klären. Und damit sorgt es auch im Arbeitsalltag dafür, dass wir uns bei schwierigen Entscheidungen nicht im Kreis drehen – weil es gemeinsame Grundsätze gibt, auf die sich alle beziehen können. 

LR: Das klingt nach einem spannenden, aber auch herausfordernden Prozess. 

AK:
Absolut. Aber ich möchte an dieser Stelle wirklich jede und jeden ermutigen: Sei dabei, bring dich ein! Das ist deine Chance, die Ausrichtung und damit die Zukunft von NEUSTART mitzugestalten.

LR: Wer im Arbeitsalltag alle Hände voll zu tun hat, könnte sich fragen, ob solche Leitbildprozesse nicht bloß zeitaufwändige Pflichtübungen sind, die keine echte Wirkung haben. Was würdet ihr solchen skeptischen Stimmen entgegnen?

CK:
Das ist eine berechtigte Frage. Ich verstehe, dass solche Prozesse manchmal als abstrakt oder fernab des Arbeitsalltags wahrgenommen werden. Aber genau hier setzen wir an: Unser Leitbildprozess soll authentisch und lebensnah sein. Es geht um eine Auseinandersetzung mit unseren Werten und Zielen, die dann in unserem täglichen Handeln sichtbar werden sollen. Das Ergebnis soll uns alle stärken und leiten.

LR: Wenn jemand mehr über diesen Leitbildprozess wissen möchte: Wo kann man sich darüber informieren und wie werden wir alle auf dem Laufenden gehalten?

AK:
Ein sehr wichtiger Punkt. Wir möchten Transparenz im gesamten Prozess gewährleisten. Deshalb haben wir eine eigene Seite in unserem Intranet eingerichtet, auf der alle aktuellen Informationen, Termine und Entwicklungen zum Leitbildprozess veröffentlicht werden. Außerdem werden wir in unseren verschiedenen Newsletter regelmäßig über den Leitbildprozess informieren. Und natürlich stehen auch die Projektverantwortlichen und die Führungskräfte in den verschiedenen Abteilungen und Regionen immer für Fragen und Feedback zur Verfügung. Uns ist es wichtig, dass alle einen guten Einblick haben, denn das ist die Voraussetzung, um sich aktiv beteiligen zu können.

LR: Zum Abschluss: Was wünscht ihr euch persönlich von unserem neuen Leitbild?

AK:
Ich wünsche mir, dass es weit mehr wird als nur ein Dokument. Es sollte uns inspirieren, im Alltag als Leitfaden dienen und uns immer wieder daran erinnern, warum wir hier sind.
 
CK:
Das Leitbild wird unser Wertefundament für die nächsten Jahre sein. Mein Wunsch ist, dass sich nach breiter Einbindung möglichst alle damit identifizieren können.

LR: Ein schönes Bild. Vielen Dank für das Gespräch.

Über die/den Autor:in

Laura Roth ist seit 2019 Teil des Kommunikations-Teams des Vereins NEUSTART. Ihre Schwerpunkte sind die interne Kommunikation und unsere Newsletter. In unserer Serie #TeamNEUSTART holt sie regelmäßig Kolleg:innen aus ganz Österreich vor den Vorhang

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