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#TeamNEUSTART: Sabrina Richter

Sabrina Richter hat nach einem Langzeitpraktikum als ehrenamtliche Bewährungshelferin bei NEUSTART begonnen und ein knappes Jahr später ins Hauptamt gewechselt …

Bitte stell dich kurz vor: 
Mein Name ist Sabrina Richter, ich bin 28 Jahre alt und wohne in St. Pölten. 

In welcher NEUSTART Einrichtung und welchem Bereich arbeitest Du? 
Ich bin Vollzeit in der Einrichtung Niederösterreich und Burgenland tätig. Meine Kernaufgaben liegen in der Bewährungshilfe und dem elektronisch überwachten Hausarrest („Fußfessel“). Außerdem bin ich die Leiterin eines ehrenamtlichen Teams, Wohnzuständige einer Startwohnung für Haftentlassene und betreue Klient:innen im Programm „Dialog statt Hass“. 

Seit wann bist du bei NEUSTART? 
Ich habe im Herbst 2015 mein Langzeitpraktikum beim Verein NEUSTART absolviert und war im Anschluss für ein knappes Jahr ehrenamtliche Bewährungshelferin. Im April 2017 habe ich ins Hauptamt gewechselt. 

Gibt es so etwas wie einen typischen Arbeitstag für dich? Falls ja, wie sieht dieser aus? 
Aufgrund der abwechslungsreichen Tätigkeit und den unterschiedlichen Leistungsbereichen gibt es für mich nicht den „klassischen“ Arbeitsalltag. Wenn mich aber meine Hündin Yui ins Büro begleitet, dann beginnt unser Tag mit einer ausgiebigen Begrüßungsrunde, da mindestens eine Kollegin ein Leckerli dabei hat. 

Warum hast du dich für NEUSTART als Arbeitgeber entschieden? 
Während meiner Ausbildungen zur Sozialpädagogin und Sozialarbeiterin habe ich in verschiedenen Praktika Erfahrungen gesammelt. Um ehrlich zu sein, bin ich dabei in die Straffälligenhilfe „gestolpert“. Während meines Studiums wollte ich nämlich auch Handlungsbereiche kennenlernen, die ich mir für mich überhaupt nicht vorstellen konnte, um mich weiterzuentwickeln und meine Grenzen kennenzulernen. So bin ich dann auch auf den Verein NEUSTART gekommen. Unter der Straffälligenhilfe konnte ich mir wenig vorstellen und habe das Praktikum auch in dem Glauben begonnen, dass dieser Bereich nichts für mich ist. Nach einer Woche wusste ich aber schon, dass ich mir keinen anderen Tätigkeitsbereich mehr vorstellen konnte. Ich war sofort von dem Feld und den Klient:innen fasziniert. Wer mich aber vor allem begeisterte, waren die NEUSTART Mitarbeiter:innen. Alle waren motiviert, engagiert und voller Elan. Ich war fasziniert von ihrem Menschenbild und ihrer Auffassung von Sozialarbeit. Ich wusste sehr rasch, dass NEUSTART mein berufliches Ziel sein wird. Es gelingt dem Verein, jahrzehntelange Erfahrung in der Straffälligenhilfe mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu verbinden. NEUSTART ist ein innovativer Verein, der seit mehr als einem halben Jahrhundert erfolgreich Lösungen für gesellschaftliche Probleme findet. Die Leidenschaft und Faszination für die Straffälligenhilfe, der Idealismus der Mitarbeiter:innen und die Arbeits- und Rahmenbedingungen haben dazu geführt, dass ich mich beworben habe. 

Was gefällt dir an deiner Arbeit am besten? 
Die abwechslungsreiche Tätigkeit, die Beziehungsarbeit mit den Klient:innen und der fachliche Austausch mit meinen Kolleg:innen. Außerdem schätze ich die Fortbildungsangebote und die Möglichkeit, sich stetig fachlich weiterzuentwickeln. 

Was sind die größten Herausforderungen in deinem Job? 
Als außenstehende Person möchte man meinen, dass die Arbeit mit den Klient:innen an sich die größte Herausforderung ist, dem ist aber nicht so. Die größte Herausforderung ist, diese Menschen, die meist am Rande der Gesellschaft stehen – beziehungsweise bereits daraus exkludiert sind – wieder in diese zu inkludieren.

Wo hast du gesehen, dass deine Arbeit etwas bewirkt? 
Für mich ist das Allerwichtigste: Nicht aufgeben und den Mut haben, mit Klient:innen eine professionelle, vertrauensvolle Arbeitsbeziehung einzugehen. Vertrauen in die Klient:innen, Authentizität und Professionalität sind das A und O einer gelingenden Betreuung. Es ist wichtig, dass die kleinen Ziele sowie jeder winzige Schritt in Richtung prosoziale Lebensführung anerkannt werden. Manchmal ist es auch für mich schwer, die Wirksamkeit der eigenen Tätigkeit – abseits der Rückfallquote – konkret festzumachen, aber spätestens am Ende einer gelungenen Betreuung wird der positive Einfluss unserer Tätigkeit auf die Leben der Klient:innen sichtbar. Sätze wie „Ich hatte noch nie jemanden, mit dem ich so offen reden konnte“, „die Termine mit Ihnen werde ich vermissen“ oder „ich habe in der Zeit viel gelernt“ zeigen deutlich, wie wichtig unsere Arbeit ist. 

Wie findest du persönlich Ausgleich zu deinem Job? 
Wenn ich Zeit mit meinem Partner, meiner Familie und Freund:innen verbringe. Außerdem genieße ich Sport und lange Spaziergänge mit meiner Hündin. Ich treffe mich auch gerne informell mit Kolleg:innen, etwa zum gemeinsamen Essengehen oder Stammtisch. Gemeinsame schöne Momente sind wichtig, um die Kollegialität zu stärken.

Gibt es sonst noch etwas, das du mit deinen Kolleg:innen teilen möchtest? 
Liebe Kolleg:innen – von Wien bis Vorarlberg – hauptamtlich, ehrenamtlich und natürlich auch all jene, die schon in Pension sind oder sich beruflich neuorientiert haben: Ich bin stolz, gemeinsam mit euch arbeiten zu dürfen. Ich bin davon überzeugt, dass jede und jeder von euch das Beste für die Klient:innen gibt oder gegeben hat. Unser Engagement und unsere humanistische Haltung ist es, die den Verein zu dem gemacht hat, was er immer schon war und immer noch ist.

Über die/den Autor:in

Laura Roth ist seit 2019 Teil des Kommunikations-Teams des Vereins NEUSTART. Ihre Schwerpunkte sind die interne Kommunikation und unsere Newsletter. In unserer Serie #TeamNEUSTART holt sie regelmäßig Kolleg:innen aus ganz Österreich vor den Vorhang

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