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#TeamNEUSTART: Andrea Illichmann

Andrea Illichmann wechselt für ihre ehrenamtliche Tätigkeit die Perspektive: Hauptberuflich ist sie Bezirksanwältin bei der Staatsanwaltschaft Wien. Bei NEUSTART lernt sie die Straftäter:innen auf einer persönlichen Ebene kennen…

Bitte stell dich kurz vor. In welcher Region und seit wann engagierst du dich als ehrenamtliche Bewährungshelferin?
Mein Name ist Andrea Illichmann, ich bin 51 Jahre alt und seit sieben Jahren ehrenamtliche Mitarbeiterin bei NEUSTART Wien.

Warum hast du dich für dieses Ehrenamt entschieden? Was gefällt dir daran am besten?
Ich bin seit 31 Jahren hauptberuflich bei der Staatsanwaltschaft Wien beschäftigt. Bei NEUSTART lerne ich Personen, die sich strafbar gemacht haben, von „der anderen Seite“ kennen. Das ist schon eine Herausforderung. In meinem Hauptjob bereite ich die Anklageschrift für Delikte vor dem Bezirksgericht vor. Beim Ehrenamt lerne ich die Straftäter:innen auf einer persönlichen Ebene kennen, kann besser verstehen, warum es zu ihrer Tat gekommen ist und in weiterer Folge etwas bewirken: Ich kann sie aktiv dabei unterstützen, straffrei zu bleiben. Am besten gefällt mir der persönliche Kontakt zu den Klient:innen, der Beziehungsaufbau, die Reflektion.

Wie ergänzen sich dein Ehrenamt und Hauptberuf gegenseitig? Profitiert das eine vielleicht sogar vom anderen?
Ich bin im Strafrecht tätig, weiß was bei einer Hauptverhandlung passiert und kenne das rechtliche Vorgehen. Die beiden Berufe ergänzen sich perfekt.

Was sagt dein Umfeld dazu, dass du ehrenamtliche Bewährungshelferin bist? Welche Rückmeldungen bekommst du, wenn du davon erzählst?
Ich bekomme nur positive Rückmeldungen zu meiner ehrenamtlichen Tätigkeit.

Gibt es Klient:innen-Typen mit denen du besonders gerne und konstruktiv arbeitest? Also liegen dir bestimmte demografische Gruppen oder Delikt-Arten mehr als andere?
Nein, bunt gemischt finde ich am besten.

Gibt es so etwas wie eine typische Betreuungssituation? Wie laufen die Termine mit deinen Klient:innen ab?
An erster Stelle steht immer die Problembesprechung und Hilfestellung – in welcher Form auch immer. Auch ein einfaches „Geplaudere“ ist oft dabei.

Was sind die größten Herausforderungen in der Arbeit mit Straffälligen?
Dass Weisungen eingehalten werden.

Woran merkst du ganz konkret, dass deine ehrenamtliche Arbeit etwas bewirkt?
An der gemeinsamen, konstruktiven Zusammenarbeit mit meinen Klient:innen.

Wie findest du persönlich Ausgleich zu deinem Job und Ehrenamt? Was machst du in deiner Freizeit?
Ich mache gerne Sport und treffe Freund:innen. 

Gibt es sonst noch etwas, das du mit unseren Leser:innen teilen möchtest?
Es ist für mich eine Bereicherung bei NEUSTART etwas zu bewirken und selbst durch diesen Job zu wachsen. Ich habe die besten Teamleiter:innen als Unterstützung. Für mich ist das wirklich das beste Ehrenamt!

Über die/den Autor:in

Laura Roth ist seit 2019 Teil des Kommunikations-Teams des Vereins NEUSTART. Ihre Schwerpunkte sind die interne Kommunikation und unsere Newsletter. In unserer Serie #TeamNEUSTART holt sie regelmäßig Kolleg:innen aus ganz Österreich vor den Vorhang

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