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Blog und Diskussion
Ablaufdatum für menschliches Leben
Dr. Kristin Henning - 3.5.2017 14:09
Unser Strafrecht baut aus gutem Grund nicht auf dem Prinzip der Rache auf. Strafe dient in gewisser Weise auch der Vergeltung und dem Rechtsfrieden in einer Gesellschaft, in erster Linie aber der Prävention vor weiteren Straftaten. Gerade schwere Gewaltdelikte werden oft aus dem Affekt heraus begangen; das heißt aber auch, dass der Täter keine Kosten-Nutzen-Analyse vornimmt und sich der Konsequenzen (der Todesstrafe) bewusst ist.
Die unterschiedliche Entwicklung Kanadas (schaffte die Todesstrafe 1976 ab) und der USA zeigt, dass die Todesstrafe keine Sicherheit schafft. Die Mordrate steigt nicht, wenn die Todesstrafe abgeschafft wird. Die (leichte) Verfügbarkeit von Schusswaffen ist ein viel größeres Sicherheitsrisiko als der potentielle Schutz der vermeintlich abschreckenden Wirkung der Todesstrafe. Darüber hinaus stellt sich natürlich auch die ethische Frage des Tötens, das nicht durch staatliches Handeln legitimiert werden kann und das nicht nur, weil Fehlurteile nie ausgeschlossen werden können.
Natürlich ist der Schutz vor weiteren Straftaten ein wichtiges Ziel des Strafrechts und der Strafe. Umso wichtiger ist es, dass die Strafen in einer Weise vollzogen werden, die den Rückfall tatsächlich senkt. Sozial konstruktive Alternativen zu fördern oder aber Maßnahmen, die die Resozialisierung im Vollzug fördern (Ausbildungen, Therapien) sind somit sinnvoll und schaffen mehr Sicherheit.
Dr. Kristin Henning ist Leiterin von NEUSTART Tirol
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