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Blog und Diskussion
Gefühle und Ängste dominieren Hass im Netz
Alexander Grohs MSc - 22.1.2020 08:59
In der Arbeit mit Menschen, die sich als Hass-Posterin und -poster betätigt haben, hat sich gezeigt, dass die große Mehrheit nicht das Ziel verfolgt hat, andere zu verletzten und zur generellen Hetze aufzurufen. Die Schilderungen lassen eher darauf schließen, dass sie sich selbst aus ihren Angst-, Frustrations- und Ohnmachtsgefühlen befreien wollten. Statt nun ausschließlich zu strafen, kann hier die Chance durch sozialarbeiterische Angebote genutzt werden.
Wenn man Hass im Netz reduzieren und verhindern möchte, sollte man wissen, wo man bei den Täterinnen und Tätern ansetzen kann. Das findet bei der Normverdeutlichung und der Stärkung der Medienkompetenz statt. Den Unterschied zwischen Meinungsäußerung und Verhetzung zu kennen – bei sich und bei anderen – ist der erste Schritt. Dann hilft „erkennen, interpretieren, überprüfen", um das Hineinkippen in die Emotion zu verhindern und Falschmeldungen von Fakten zu unterscheiden.
Zunächst muss man erkennen, worum es im Posting geht. Überschriften können beispielsweise irreführend sein. Als nächstes folgt die Interpretation: Was soll aus meiner Sicht mit dem Inhalt gesagt und angestrebt werden? Zum Schluss kommt der wichtigste Punkt, die Überprüfung. Wer ist die Quelle? Welche Interessen könnten verfolgt werden? Handelt es sich um persönliche Meinungen oder redaktionelle Inhalte? Bei Bildern und Videos kann schon eine Google-Suche helfen und Plattformen wie www.mimikama.at, die bei der Recherche unterstützen. Am einfachsten ist es, mehrere Internetseiten zu vergleichen. So können aufgeblasene und künstlich emotionalisierte Geschichten relativiert und Ängste reduziert werden. Damit sinkt auch die Notwendigkeit, sich mit Hass-Postings äußern zu müssen.
Alexander Grohs MSc ist Leiter von NEUSTART Niederösterreich und Burgenland
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