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Blog und Diskussion
Benzindiebstahl
Mag. Dorit Bruckdorfer - 5.9.2008 11:52
Somit scheint Motiv A glaubhaft: Manche Autofahrer können sich den Sprit nicht mehr leisten, deshalb klauen sie ihn. Oder, vielleicht Motiv B: Einige Autofahrer sind so verzweifelt, dass ihnen statt der Erforschung alternativer Fortbewegungsmöglichkeiten das unbefugte Abzapfen von Benzin oder Diesel als einziger Ausweg erscheint.
Ja, aber: Solange in Familien mit Kindern zwei bis noch mehr Personenkraftwagen vorhanden sind (je einer pro Elternteil plus ein netter Sportwagen/Oldtimer/er-steht-die-meiste-zeit-in-der-garage-und-geht-eh-auf-wechselkennzeichen-aber-es-ist-so-lustig-ab-und-zu-im-sommer-damit-zu-fahren) kann die Not noch nicht so groß sein. Oder: Solange ein im Gemeindebau wohnhafter Pensionist zwei Gemeindeparkplätze zu hoffentlich günstigem Tarif mit zugegebenermaßen mittelpreisigen Limousinen besetzt hält (bitteschön-auf-wechselkennzeichen), von denen jeweils eine wochenlang ohne Inbetriebnahme vor sich hinparken darf, kann es Kraftfahrzeug-Besitzern noch nicht so schlecht gehen.
Zweifellos gibt es Menschen, die, damit sie das Geld für ihr Auto verdienen können, auf eben dieses angewiesen sind. Sind das also diejenigen, die nachts in großem Stil bei Lastkraftwagen Sprit abzapfen? Sind diejenigen, die bei der Tankstelle auf’s Bezahlen vergessen, tatsächlich so bedürftig? Sind die Besitzer mehrerer Autos mit Wechselkennzeichen in Wirklichkeit sparsam und rücksichtsvoll, weil sie immer ein Auto rasten lassen?
Vielleicht handelt es sich beim Benzindiebstahl ja um ein in unserer Kultur bislang zu wenig beachtetes Phänomen, dem zu gebührender Aufmerksamkeit und Sensibilisierung nur eine geeignete Benennung fehlt (siehe dazu auch „Kulturdelikt“). Wohlan, wie wär’s mit - „Trotzdelikt“?
Zu diesem Beitrag gibt es |3 Kommentare|
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Kommentare zu diesem Beitrag:
RozaCoula schrieb am 27.07.2019 12:30
Wilfried Partl schrieb am 05.09.2008 13:58
Meine Meinung - das wird's wohl nicht sein. War im weblog nicht kürzlich das "Sommerloch" ein Thema. Da gehört's hin.
Wir haben Wahlkampf - und müssen uns wieder die dümmsten und menschenverachtendsten Sager aus den finstersten Parteizentralen um die Ohren hauen lassen. Die Adressaten dieser Rülpser sind auch und vor allem jene Menschen, mit denen wir tagtäglich zu tun haben: Asylwerber, Ausländer, Straffällige. Die law-and-oder-Fraktion lässt in dieser Frage keine Gelegenheit ungenützt verstreichen um drauf hinzuweisen, wie ihre Problemlösungsstrategien aussehen. Vielleicht wär das ein Thema fürs weblog ;-)?
Im übrigen fürchte ich, dass die Menschen unter uns, die tatsächlich unter der Teuerungswelle stöhnen - mit allen uns nur zu gut bekannten Folgen - die möglicherweise beabsichtigte Ironie in Ihrem Beitrag als Zynismus interpretieren könnten.
Paul Wawerka schrieb am 05.09.2008 13:17
Wie viele Menschen in ihrer Umgebung kennen Sie eigentlich mit 2 Kindern und 3 PKWs? Mir selbst sind keine bekannt, weil Kinder zwar sehr wohl als Bereicherung, aber wohl kaum als gewinnbringendes Investment bezeichnet werden dürfen.
Der Stehsatz "fahrst halt mit dem Fahrrad, bist eh schon so blad" kann eher nur für Ballungszentren Geltung finden und wird einem Südburgenländer gern von so machem Wiener um die Ohren gehauen. Fakt ist aber, dass auch das Ausweichen auf die Bahn oft nicht möglich ist, weil der betreffende Zubringer-Bus seinen Betrieb um 16:00 nachmittags einstellt.
Bleibt nur das Ausweichen auf Esel oder Pferd, ob sich das allerdings mit der Pendlerpauschale finanziell abdecken lässt, wage ich persönlich zu bezweifeln, zumal diese erst vor kurzem, nämlich am 01. Juli erhöht wurde und in keinerlei Relation zur Steigerung der Benzinkosten steht.
Vielleicht liegts aber einfach nur daran, dass manche Menschen wieder verstärkt "mit dem Rotz raufen", wie man in Wien zu sagen pflegt:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,574341,00.html