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Blog und Diskussion
Sonderanstalt für Asylwerber
Alfred Gschwendner - 5.11.2008 14:09
Laut UNHCR (UN-Flüchtlingshochkommissariat) hat sich die Lage der Asylwerber (besonders aber der Tschetschenen) in Österreich weiter verschlechtert. Die Menschen, die aus Tschetschenien nach Österreich flüchten, tragen die Last von jahrhundertelangen Besetzungs, Kriegs- und Vertreibungserfahrungen und sind geprägt von einer stark patriarchalischen Gesellschaft. Sie kommen mit diesen Erfahrungen in Österreich wieder in ein Klima der Ausgrenzung und Verfolgung - und gerade Jugendliche sind mit der zusätzlichen Aufgabe und Rolle des Vermittelns zwischen den alten und neuen Werten oft überfordert.
Die Jugendlichen übernehmen häufig eine Art Dolmetscherfunktion für ihre neue Heimat und haben dadurch eine Rolle in der Familie, die der ursprünglichen nicht mehr entspricht. Die dadurch entstehenden Loyalitätskonflikte, besonders mit den Eltern, verbunden mit schweren Traumatisierungen, sind oft Auslöser für Gewalt und der Ausgangspunkt von Straffälligkeit. Oft ist die Re-Inszenierung von Gewalt der einzige Ausweg, um das Trauma zu bewältigen.
Experten in der Traumaarbeit (wie zum Beispiel der Verein Aspis in Kärnten) weisen immer wieder auf die Gefahr einer Re-Traumatisierung von Menschen durch die derzeitige Asylpraxis hin. Die bereits in Betrieb genommene Sonderanstalt ist nur ein Beispiel dafür.
Wie gut die politischen Methoden der Schuldzuweisung und der Abwertung des menschlichen Leids funktionieren und bereits zum Alltag gehören zeigen auch die Inhalte von Leserbriefen in Kärntner Tageszeitungen, die gegen all jene gerichtet sind, die sich für Asylwerber und Flüchtlinge einsetzen. Passend dazu ist seit letzter Woche an der Unfallstelle von Jörg Haider die rechte Fahrspur wieder für den Verkehr freigegeben.
Alfred Gschwendner ist Leiter von NEUSTART Kärnten
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