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Blog und Diskussion
Die Wut der Bildungsfernen
Klaus Binder - 17.8.2011 10:16
Als mögliche Erklärung drängt sich auf: Die Politik der Regierung Thatcher in den Achtzigerjahren verdrängte die verarbeitende Industrie und setzte dagegen massiv auf den Dienstleistungssektor. Grundsätzlich ist der Wandel von der Industriegesellschaft in eine Dienstleistungsgesellschaft kein Problem, da der Arbeitsmarkt nicht statisch ist. Das Problem ist, dass sozialer Aufstieg, mehr als früher in der Industriegesellschaft, von der Ausbildung abhängt. Arbeitnehmer mit geringer Qualifizierung sind weniger am Arbeitsmarkt nachgefragt, verdienen wenig und sind in der Krise die ersten ohne Job; und beim Wirtschaftsaufschwung die letzten, die eingestellt werden.
Was hat das mit Österreich zu tun? Sehr viel. Bildung wird in Österreich immer noch vererbt. Die Kinder von Akademikern werden wieder Akademiker, die Kinder von Arbeitern schnell arbeitslos. Auch in Österreich hat sich eine Schicht von bildungsfernen Jugendlichen und jungen Erwachsenen gebildet, die wenig Hoffnung auf sozialen Aufstieg hat. Das Kürzen von Sozialleistungen, das in vielen westlichen Ländern wegen der wirtschaftlichen Probleme unmittelbar bevorsteht oder wie in Großbritannien schon umgesetzt wurde, tut dann das seine noch dazu.
Die Lösung für diese Problematik in Österreich ist nicht die neue Mittelschule. Im Gegenteil, sie verändert das „Bildungsmonopol“ der Eliten nicht. Nur eine echte gemeinsame Schule der zehn- bis 15-Jährigen und Fördermaßnahmen für Kinder aus bildungsfernen Schichten bringen eine Änderung. Dazu braucht es dann noch ausreichende soziale Absicherung, damit die Jugendlichen Perspektiven für eine sinnerfüllte Zukunft bilden können.
Klaus Binder ist Sozialarbeiter bei NEUSTART Oberösterreich
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